Vortrag am 16.06.2003 in
der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn. Vortragsreihe
"Ärztliche Ethik" im Sommersemester 2003 im Rahmen des Studium Universale.
Das ärztliche Gespräch - eine
vernachlässigte Aufgabe
Linus S. Geisler
Arztsein ist ein sprechender
Beruf [1 ].
Der niedergelassene Arzt verbringt 60 bis 80 Prozent, der Klinikarzt bis
zu 50 Prozent seiner Arbeitszeit im Gespräch mit seinen Patienten.
So kann sich die Zahl der Patientengespräche im Lauf eines ärztlichen
Berufslebens auf bis zu 200 000 summieren [2]. Doch den meisten Ärzten
ist gar nicht bewusst, dass sie einen sprechenden Beruf ausüben. Die
Sprache erscheint als belangloses Beiwerk, gemessen an den imponierenden
Potentialen der heutigen Medizin, vom roboterassistierten Gelenkersatz
bis zur Regeneration geschädigter Herzmuskulatur durch den Einsatz
von Stammzellen, als Informationsmedium ohne eigenen Anteil am therapeutischen
Prozess.
Das ärztliche Desinteresse
am Erwerb kommunikativer Fähigkeiten angesichts der zentralen Bedeutung
des Gesprächs für die Arzt-Patient-Beziehung ist immer wieder
verblüffend. Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte mit der
Thematik "Kommunikation" zählen - auch wenn sie kostenlos angeboten
werden - zu den notorisch am schwächsten besuchten Kongressen. Ein
Beispiel: Vor einigen Jahren veranstaltete der Verband der Österreichischen
Krankenschwestern in Salzburg eine Tagung zum Thema Kommunikation im Krankenhaus.
Geladen waren auch rund 500 Ärzte. Außer dem Referenten erschien
kein einziger [3].
Jeder Versuch, sich auf Kommunikation
gar nicht einzulassen ist freilich im Ansatz zum Scheitern verurteilt.
Entsprechend der Definition von Paul Watzlawick [4] ist Kommunikation im
weitesten Sinne als jedes Verhalten in einer sozialen Situation
zu verstehen. Da man sich nicht nicht verhalten kann, kann man folglich
auch nicht nicht kommunizieren. Ein Sich-Drücken um Kommunikation
ist also nicht möglich.
Ein weiteres wichtiges Axiom
lautet: Die Kommunikationsabläufe bestimmen die Natur der Beziehung
zwischen den Kommunikationspartnern. Diese Erkenntnis ist für die
Arzt-Patient-Beziehung von grundlegender Bedeutung. Ihre Qualität
steht und fällt mit der Qualität der Kommunikation. Alles in
allem Gründe genug, sich als Arzt mit den Prinzipien menschlicher
Kommunikation vertraut zu machen.
Ein Blick zurück in
die Anfänge der Medizin zeigt, dass das Wort schon immer essentieller
Bestandteil ärztlichen Bemühens gewesen ist. Antiphon, der im
5. Jh. v. Chr. als Rhetoriklehrer in Athen lebte, galt als Erfinder einer
"Tröstungskunst", die ihn berühmt machte. Er ließ die Kranken
von ihren Leiden erzählen und half ihnen mit einer Form der Rhetorik,
die sich ebendiese Äußerungen des Kranken - ihrer Form wie ihrem
Inhalt nach - zunutze machte. Mit anderen Worten: Er wandte damals die
Methode an, die man heute gesprächstechnisch als "Spiegeln" bezeichnet.
So gelang es ihm, die Wirklichkeit der Patienten zu erfassen und sie so
umzudeuten, dass die Kranken nicht mehr darunter litten. Antiphon kam später
nach Korinth und bekam an der Agora ein Haus. Damals durften Heiler noch
für sich werben. Und so brachte er ein Schild an seinem Haus an mit
der Inschrift: "Ich kann Krankheiten durch Worte heilen."
In seinem Dialog mit Charmides
beschreibt Platon, wie Sokrates zu einem migränekranken Jüngling
gerufen wird, bei dem er ein bestimmtes Medikament anwenden sollte, das
er von den Thrakern bei einem Heerzug bekommen hatte. Aber Sokrates verwickelte
den Patienten als erstes in ein Gespräch. Denn der Priesterarzt, hatte
ihm die Arznei unter der Auflage überlassen, sie nur anzuwenden, wenn
er zuvor er mit dem Kranken ein ausführliches Gespräch geführt
habe [5]. Die hellenischen Ärzte, seien Krankheiten gegenüber
deshalb häufig so ohnmächtig, weil sie, sobald ein Patient zu
ihnen komme, sofort begännen zu trennen: das Auge vom Kopf, den Kopf
vom Rumpf, den Rumpf von den Gliedern, die Glieder vom Körper und
den Körper von der Seele - eine Herangehensweise an den Kranken, die
auch heute weitverbreitet ist. Aber davon später mehr (s. der "fragmentierte
Patient").
Sokrates wusste, dass es
nicht genügt nur den Kopf zu behandeln. Um die Krankheit vertreiben
zu können, muss man sich den ganzen Körper vornehmen, und um
ihn zu kurieren, bedarf es einer vorherigen Behandlung der Seele. Heilmittel
für die Seele aber sind, wie es im Dialog heißt, die "schönen
Reden".
Auch der heutige Patient,
durchaus fasziniert von den Angeboten einer hochtechnisierten Medizin,
nicht selten aber auch von ihnen bedrängt und geängstigt, sucht
sein Heil zuerst im Gespräch mit seinem Arzt. Alle repräsentativen
Patientenbefragungen nach dem Wesen des ‘idealen Arztes’, in den USA, England,
Österreich oder Deutschland kommen zu deckungsgleichen Resultaten:
was Patienten sich in erster Linie wünschen ist, dass der Arzt mit
ihnen spricht, ihnen zuhört, Interesse für sie zeigt. Ärztliche
Kompetenz und apparative Ausstattung rangieren erst weit dahinter im Mittelfeld
[6].
In einer 1999 in Deutschland
durchgeführten Studie wünschten sich 92 Prozent der befragten
Patienten, das Gespräch zwischen Arzt und Patient sollte stärker
in den Vordergrund rücken [7 ].
Eine Befragung an 824 Patienten in ärztlichen Praxen durch Wissenschaftler
der Universität Southampton (Paul Little) Anfang 2001 ergab, dass
88% von ihnen vor allem das Gespräch mit ihrem Arzt suchten, nur jeder
Vierte wollte ein Rezept [8].
Die Akademie für Technikfolgenabschätzung
in Baden-Württemberg konnte in einer Studie über Patientensouveränität
zeigen, dass der Wunsch nach umfassender und verständlicher Information
von 93% aller befragten Patienten als "sehr wichtig" eingestuft wird. Allerdings
entsprechen weniger als 30 Prozent der Ärzte diesem Patientenwunsch
nach Information [9].
Die positiven Effekte einer
guten Kommunikation zwischen Arzt und Patient sind mittlerweile wissenschaftlich
belegt. Zelda Di Blasi und ihre Kollegen von der Universität York
in Großbritannien konnten in einer Untersuchung 2001 an 3611 Patienten
mit überwiegend körperlichen Erkrankungen zeigen, dass eine warmherzige,
freundliche und angstnehmende Zuwendung den Krankheitsverlauf - unabhängig
von der sonstigen Behandlung - eindeutig verkürzen und die Nebenwirkungen
verringern kann [10].
In einer kanadischen Untersuchung
wurden Frauen mit Brustkrebs (S.R. Harris und E. Templeton, 2001) befragt,
welches Verhalten ihres Arztes zum Zeitpunkt der Krebsdiagnose am hilfreichsten
gewesen sei [11]. Die häufigste Antwort lautete: seine Fähigkeit
mir zuzuhören.
Umgekehrt steht ebenso fest,
dass schlechte Kommunikation sich negativ auf den Krankheitsprozess auswirkt.
Eine große prospektive Untersuchung des Tumorzentrums München
(2003) an 1131 Brustkrebs-Patientinnen ergab, dass die Frauen, die eine
schlechte Kommunikation beklagten, eine signifikant schlechtere Lebensqualität
aufwiesen [12].
Zufriedene Patienten -
zufriedene Ärzte
In seinem Buch "Die verlorene
Kunst des Heilens" schreibt der weltberühmte Kardiologe Bernard Lown,
die für ihn denkwürdigste Beschreibung einer guten Arzt-Patient-Beziehung
stamme von einer einfachen sibirischen Ärztin. Sie habe ihm gesagt:
"Jedes Mal, wenn ein Arzt einen Patienten sieht, sollte sich der Patient
anschließend besser fühlen." [13] Ich möchte ergänzen:
Idealerweise sollten sich beide besser fühlen.
Mit der Zufriedenheit der
Ärzte scheint es allerdings nicht weit her zu sein. Mehr als 90 Prozent
der niedergelassenen Vertragsärzte fühlen sich durch die Gesetzgebung
im Gesundheitswesen und durch die Einflussnahme der Politik bzw. der Kassen
auf die Patientenversorgung belastet. 59 Prozent sind "ausgelaugt", ebenso
viele fühlen sich am Tagesende "völlig erledigt" [14]. Dokumentiert
ist der Fall eines niedergelassenen Arztes, der vollständig frustriert,
die Alternative als Gefängnisarzt vorzog. Eine Untersuchung an jungen
Klinikärzten in Berlin ergab, dass circa ein Drittel, zermürbt
von der "Arbeit in der Endlosschleife", den Beruf nicht noch einmal wählen
würden [15 ].
Vielen Ärzten ist jedoch
nicht bewusst, dass eine gute kommunikative Kompetenz nicht nur die Zufriedenheit
ihrer Patienten erhöht sondern auch ihre eigene. Das liegt
unter anderem daran, dass gut geschulte Ärzte fähig sind, die
Probleme ihrer Patienten genauer zu identifizieren und es dadurch ihren
Patienten wiederum besser gelingt, sich psychologisch an die Krankheitssituation
zu adaptieren, was zu einer größeren Zufriedenheit mit der Behandlung
und Betreuung führt.
Es ist erwiesen, dass für
Ärzte mit hoher Gesprächsführungskompetenz:
-
die subjektive Belastung
durch die Krankheit ihrer Patienten geringer ist,
-
die Stressbelastung durch
den Beruf als niedriger empfunden wird,
-
die berufliche Zufriedenheit
wächst und
-
die Neigung zu Depressionen,
Ängsten und Suizidalität (die bei Ärzten überdurchschnittlich
hoch ist) abnimmt. [16 ]
Kommunikationsdefizite und
-störungen
Analysiert man die klinische
Realität der Arzt-Patient-Kommunikation, könnte man den Eindruck
gewinnen, dass zwei Fremde in jeweils fremder Sprache mit einander reden:
-
Die Hälfte der Beschwerden
des Patienten kommen nicht zur Sprache
-
Oft erhalten Ärzte nur
wenig
Auskunft über die Bedeutung der Erkrankung für
den Betroffenen und ihre emotionalen und sozialen Folgen [17]
-
Weniger als die Hälfte
der psychosozialen Probleme und psychischen Störungen des Patienten
werden
erkannt
-
Arzt und Patient stimmen in
mehr
als der Hälfte der Fälle nicht über das hauptsächliche
Gesundheitsproblem des Patienten überein [18]
Es misslingt also häufig
schon der vordergründige Anspruch einer ausreichenden gegenseitigen
Information und Standortbestimmung. Im gelungenen Arzt-Patient-Gespräch
geht es allerdings nicht nur darum, dass beide sich verstehen. Aufgabe
des Arztes ist es vielmehr, seine Beziehung vom Anderen her so zu gestalten,
dass dieser sich selbst besser versteht (Klaus Dörner [19]).
Die Auswirkungen einer defizitären
Arzt-Patient-Kommunikation reichen jedoch sehr viel weiter. Sie berühren
das ärztliche Selbstverständnis und damit die ärztliche
Grundhaltung und diese wiederum das Verständnis von Krankheit und
Gesundheit und die Wahrnehmung des Patienten. Damit fördert sie das
Phänomen des "fragmentierten Patienten" [20 ].
Der fragmentierte Patient
Die vorherrschende Gesprächsführung
in der Medizin ist nicht auf eine ganzheitliche Beschwerdenerfassung ausgerichtet.
Vielmehr zerlegt sie die Patientenäußerungen in Einzelbeschwerden
und blendet das Selbstbild des Kranken, seine Deutung und
Auslegung der Krankheit aus.
Die auf dieser Grundlage
in Gang gesetzte, oft rational gar nicht begründbare umfangreiche
Diagnostik liefert dann zwangsläufig Datensammlungen, die das
Leiden des Kranken nur bruchstückhaft und unzusammenhängend wiedergeben.
"Die Grundmelodie menschlichen Leidens wird mehr und mehr übertönt
vom 'Rauschen der Daten'" so schildert Walter Böker diesen Prozess.
Der Kranke wird nur noch
in Teilaspekten wahrgenommen, nämlich als fragmentierter Patient.
Nun passt er in das Raster der Multiple-Choice-Fragenkataloge. Jetzt ist
der Patient dort, wo er scheinbar am ökonomischsten behandelbar ist:
im "Kerngeschäft" des Klinikbetriebes. Erst jetzt ist er institutionell
wahrnehmbar und verfügbar. Eine klare und einfühlsame Befundvermittlung,
auf die der Patient dringend wartet und absoluten Anspruch hat, tritt weit
zurück hinter die Datensammlung. Der Kranke ist zum passiven, duldenden
Objekt geworden.
Die Konsequenz ist, dass
diese Art von kommunikativer Vivisektion kein Bild eines Kranken aus Fleisch
und Blut entstehen lässt. Vielmehr setzt sie nicht selten erneute
Wellen diagnostischer und auch fragwürdiger therapeutischer Aktionen
in Gang. Die konsekutiv wachsenden Datenanhäufungen erweisen sich
am Ende oft nur als Datenfriedhöfe. So kann sich die absurde Situation
ergeben, dass in den letzten Lebenstagen eines Achtzigjährigen mehr
Daten akkumuliert werden, als in den gesamten vorangegangenen achtzig Jahren.
Die Lebens- und Leidengeschichte des Kranken enthalten sie allerdings nicht.
Das Erzählenlassen eines
Kranken gilt als tabuisiert, meist mit dem Argument der Zeitknappheit.
Aber, so der Philosoph Odo Marquard: "Denn die Menschen: das sind ihre
Geschichten. Geschichten aber muss man erzählen ... und je mehr versachlicht
wird, desto mehr - kompensatorisch - muss erzählt werden: sonst sterben
die Menschen an narrativer Atrophie" [21]. Dieser sog. "Story Telling"-Ansatz
hat bei der Bemühung um ethische Entscheidungen am Krankenbett schon
seit längerem Eingang in die Bioethik gefunden [22].
Ein interessanter narrativer
Ansatz stammt von Arthur W. Frank [23]. Er verwendet die Metapher des "verwundeten
Geschichtenerzählers". Sie deckt auf, dass Patienten mehr sind als
nur Opfer einer Krankheit. Indem sie ihre Krankheiten als Geschichten erzählen,
eröffnet sich ihnen die Chance einer neuen Orientierung nachdem vielleicht
ihre bisherige Welt zusammengebrochen ist. Auf diese Weise wird der Kranke
selbst zum Heiler. Die Geschichten der Patienten sind dann mehr als Berichte
über ihr persönliches Leiden, sie beinhalten auch die Chance,
moralische Einsichten zu entwickeln. Früher oder später, schreibt
Frank, der selbst an Krebs erkrankt war, wird jeder zum "wounded storyteller",
zum verwundeten Geschichtenerzähler.
Diese zuvor geschilderte
Form der Befunderhebungstechnik zehrt überproportional am Zeitbudget
des Arztes, das ja in der Regel weitgehend festgelegt ist. Die Formalisierung
und Verknappung des Gesprächsanteils erfolgt allmählich quasi
reflektorisch. Sie ist aber genau der falsche Ansatz zur Ökonomisierung
ärztlichen Handelns. Das Gespräch als "betriebswirtschaftlicher
Luxus" wird Opfer missverstandener "Sparmaßnahmen". Was dann als
ökonomisch verträgliche Medizin erscheint, ist in Wahrheit ärztlich
und menschlich eine Bankrotterklärung. Eine junge Berliner Ärztin,
die zu ihrem Chef geht, weil sie mit ihrer Arbeit nicht zu Rande kommt,
erhält den schulterklopfenden Ratschlag, sie solle doch einfach weniger
mit ihren Patienten reden.
Der durch mehrfache Klinikaufenthalte
erfahrene (fragmentierte) Patient lernt allmählich, dass von ihm am
ehesten eine knappe, am Körperlichen orientierte Leidensschilderung
in "Berichtsform" erwartet wird (Lalouschek 2002 [24 ]).
Übernimmt er diese Kommunikationsform, gilt er als angenehmer Patient.
Die Aneignung ärztlicher Ausdrucksweisen durch den Patienten kann
dann eine nicht ungefährliche, aber selten realisierte Beziehungsfalle
zwischen Arzt und Patient etablieren.
Diese Begegnungsform zwischen
Arzt und Patient ist trügerisch. Sie gaukelt einer Form der Patientenautonomie
vor, die eigentlich nur ein Autonomieplacebo darstellt. Sie unterbindet
das Wachsen von Vertrauen, sie gewährt dem Kranken kein Gefühl
der Geborgenheit. Im Gegenteil: sie fördert den schleichenden Prozess
der Isolation und Distanzierung. In den babylonischen, stummen Festungen
der Hochtechnologie geht es einsam zu. Heidegger gebraucht das Bild von
der Sprache als dem "Haus des Seins" [25]. Ohne Sprache ist der Mensch
ein un-behauster, ungeborgen, grenzenlos einsam. "Ohne die Sprache", so
Hegel, "wäre nur die bewusstlose Nacht" [26]. Hans-Georg Gadamer schreibt:
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache" [27].
Schon in der Grundsatzrede
von Karl Jaspers [28] aus dem Jahre 1958 "Der Arzt im technischen Zeitalter"
kommt diese Verlorenheit des kranken Menschen zum Ausdruck:
"Die Diagnostik
geschieht durch immer zahlreicher werdende Apparate und Laboratoriumsuntersuchungen.
Die Therapie wird zur errechenbaren, immer komplizierter werdenden Anwendung
der Mittel für den durch diese diagnostischen Daten erschöpften
Fall. Der Kranke sieht sich in einer Welt von Apparaten, in der er verarbeitet
wird, ohne dass er den Sinn der über ihn verhängten Vorgänge
versteht. Er sieht sich Ärzten gegenüber, von denen keiner sein
Arzt ist."
Die fragmentierte Wahrnehmungsweise
des Kranken bleibt schließlich nicht ohne Folgen für den Arzt
selbst. Der nur "Bruchstücke" sammelnde Arzt verliert allmählich
die Fähigkeit, Befunde in einem der Individualität des Kranken
entsprechenden Zusammenhang zu bringen, "Übersetzer" für den
Kranken zu werden, ihn als leidende Person wahrzunehmen. Schließlich
ist er selbst zum "fragmentierten" Arzt geworden. Dies hat Auswirkungen
auf sein Rollenverständnis und -gehabe.
Was in unserer Sprache
nicht vorkommt, weil wir es nicht hineingenommen haben, fehlt in unserer
Wirklichkeit und Wahrnehmungswelt. Das Nichtzulassen von Gefühlen
verlangt nach Abwehrstrategien. Coole superprofessionelle Attitüde,
Zynismus und vorgeblich ständiger Zeitdruck sind nicht selten das
Resultat. Dabei zeigt sich im übrigen, dass Deutschland hinsichtlich
der ärztlichen Gesprächsdauer in Europa das Schlusslicht bildet.
Die durchschnittliche Gesprächsdauer in der Praxis beträgt in
der Schweiz 15,6 min, in den Niederlanden 10,2 und in Deutschland 7,6 min
[29 ].
Das Verschwinden des Dialogischen
[30 ]
Jeder Versuch, Kommunikation
immer stärker auf Informationsvermittlung und Erzielung eines "informed
consent" zu reduzieren, bewirkt ein Verkümmern des dialogische Denkens.
Dieses wurde in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts von den "Philosophen
des Dialogs" wie F. Ebner, M. Buber [31], F. Rosenzweig, G. Marcel und
V. v. Weizsäcker entwickelt, dem auch der Begriff der "sprechenden
Medizin" zugeschrieben wird. Dem dialogischen Denken ist die Einsicht zu
verdanken, dass die personale Wirklichkeit des Menschen nicht in der Entfaltung
der Autonomie des Subjekts zu suchen ist, sondern in der Beziehung von
Subjekt zu Subjekt, vom Ich zum Du, und dass sich diese Beziehung grundlegend
in der Sprache, im Dialog realisiert [32]. Menschliche Personen, hat Guardini
sinngemäß gesagt, gäbe es nicht "in der Einzahl". Noch
am ehesten haben Psychiatrie und Psychotherapie der Einsicht vom dialogischen
Charakter der menschlichen Person Rechnung getragen (zum Beispiel Hans
Trüb [33]).
Untermauert wurden diese
Erkenntnisse durch Ergebnisse der Entwicklungspsychologie und physiologische
Experimente mit Einschränkung von Sinnesreizen oder Isolation. Sie
alle zeigten, dass Menschen weder körperlich noch seelisch das gänzliche
Fehlen von Kommunikation mit anderen überstehen können [34].
Im Grunde sind diese Erkenntnisse
nicht neu. Frater Salimbene aus Parma berichtet in seiner Chronik über
Kaiser Friedrich II, der die Ursprache des Menschen herausfinden wollte
[35]. Zu diesem Zweck ließ er mehrere Kinder von Geburt an von Ammen
aufziehen, die den Auftrag hatten, sich der Kinder in jeder Weise anzunehmen,
aber nicht in ihrer Gegenwart zu sprechen. Der Kaiser hoffte auf diese
Weise herauszufinden, ob die Kinder spontan beginnen würden Hebräisch,
Arabisch, Griechisch oder Latein zu sprechen. Leider scheiterte das Experiment
kläglich: "Es war verlorene Mühe, denn die Kleinen starben alle"
[36]. Im übrigen soll Herodot über einen ähnlichen Versuch
in Ägypten berichtet haben.
Dialogisches Denken ist von
Anfang an auf Gegenseitigkeit in der Beziehung begründet. Das
für die Arzt-Patient-Beziehung Wesentliche wurzelt in der im dialogischen
Denken geforderten Grundhaltung, die unter anderem Zuwendung, und
Gesprächsfähigkeit
einschließt. Die Untrennbarkeit von Vertrauen und Zuwendung zum Du
wird als wesentliche Voraussetzung für dialogisch motiviertes Handeln
verstanden. Der österreichische Philosoph Peter Kampits sieht im dialogischen
Prinzip die Möglichkeit, den heute sehr aktuellen Spannungsbogen zwischen
Paternalismus und Autonomie in der Arzt-Patient-Beziehung aufzulösen
[37].
Kommunikationsstörungen
und -defizite in der modernen Medizin haben eine Art Doppelnatur. Sie sind
sowohl Ursache als auch Symptom einer sich paradigmatisch ändernden
Medizin, die sich mehr und mehr vom Prinzip der Fürsorge entfernt
und starre Autonomiekonzepte verfolgt, in denen der vorgeblich mündige
Kranke in eine scheinbar grenzenlose Selbstbestimmungsfreiheit gerät,
der er keineswegs immer gewachsen ist und von der er nicht erkennt, dass
sie auch Phänomene der Verantwortungsverlagerung enthält. In
einem Klima der Geschäftlichkeit, in der nicht Ärzte Patienten
behandeln, sondern Leistungserbringer Kunden versorgen, wo Verträge
statt Vertrauen die Handlungsmaximen bestimmen, findet eine Ethik der Fürsorge
keinen Raum, ist Geborgenheit ein Fremdwort [38].
Woher die Sprachlosigkeit?
Dass Arztsein vor allem ein
sprechender Beruf ist, wird von dem Faszinosum einer Medizin radikaler
Machbarkeit überblendet. Sprachliche Kollateralschäden fallen
kaum auf. "Uns interessiert der Patient nur, wenn er auf dem OP-Tisch liegt"
ist die ärztliche Auskunft, die die Mutter eines frisch herz-lungen-transplantierten
Sohnes in einem großen deutschen Transplantationszentrum erhält
[39]. "Haarverlust ist doch kein Ich-Verlust", so wird eine durch Chemotherapie
kahl gewordene krebskranke Frau belehrt [40]. Die Interpretation eines
angiographischen Befundes durch den Kardiologen lautet: "Dieses eingeengte
Blutgefäß ist ein Witwenmacher" [41].
Was steht hinter solchen
Äußerungen? Herzlosigkeit? Gedankenlosigkeit? Wahrscheinlich
nicht, sondern eher ein beklemmender Gesichtsfeldausfall im zentralen Bereich
des ärztlichen Blickfeldes. Noch immer bestimmt weithin die vielfach
beschworene "Silent World of Doctor and Patient", die der Psychoanalytiker
und Jurist Jay Katz [42] in dem gleichnamigen Werk bereits 1984 subtil
dargestellt hat, die Beziehung zwischen Arzt und Patient.
Was bringt Ärzte dazu,
sich in einer Art Tunnelblick dem Kranken anzunähern, ihn fragmentarisch
zu erfassen, sprachlich zu entmündigen und seine Selbstauslegung,
seine Befindlichkeit und seine Krankheitsausdeutung auszublenden?
Ärzte werden ja nicht
geboren, um als unsensible Biotechniker ihren Beruf zu betreiben. Im Gegenteil:
Eine Studie von Guido Schmiemann an der Universität Göttingen
an 700 Medizinstudenten hat gezeigt, dass die meisten Studenten am Beginn
des Studiums stark an der psychosozialen Situation der Patienten interessiert
sind. Reziprok zur Zunahme an "biologischem Wissen" kommt es dann allerdings
im Verlauf des Studiums zu einem ansteigenden Verlust an kommunikativer
und psychosozialer Kompetenz [43 ].
Das Medizinstudium erzieht
zu sogenannter "wissenschaftlicher Objektivität". Es ist somatisch-,
fakten- und leistungsorientiert. Anstatt für die Wichtigkeit kommunikativer
Prozesse zu sensibilisieren, stellt es eher ein "konsequentes Desensibilisierungsprogramm"
gegenüber kommunikativen Prozessen und der psychosozialen Wirklichkeit
von Patienten dar (Helmich 1991 [44]). Kommunikative Kompetenz wird nicht
gelehrt. Trotz exponentiell wachsender ethischer Probleme in der Medizin
werden ethische Grundbegriffe kaum oder nur unzureichend vermittelt.
Das Studium wird nicht selten
als altmodischer Frontalunterricht praktiziert, patientenfern, theoretisch
überfrachtet, in unzusammenhängende Fächer gesplittet. Die
Herangehensweise an Krankheitsbilder orientiert sich am unsäglichen
Multiple-Choice-Fragenkatalog des Staatsexamens, der lediglich unzusammenhängenden
Wissenserwerb und passive Wissensreproduktion zulässt (bundeseinheitlich
870 MC-Fragen [45]).
Der angehende Arzt gerät
in einen klinischen Alltag, der die Richtigkeit dieser Ausbildung zu bestätigen
scheint und von ihm kaum kommunikative Kompetenz erwartet. Wie sollte er
fähig sein, seine defizitäre Sicht auf den kranken Menschen
wahrnehmen zu können? Rationalisierungszwänge und ökonomische
Pressionen bestärken ihn weiter in seinem Verhalten und üben
eine subtile systemstabilisierende Funktion aus. Diese wiederum schlägt
zurück auf das Ausbildungssystem und erklärt dessen unglaubliche
Rigidität und Resistenz gegenüber wirklich tiefgreifenden Reformen.
Nirgendwo finden sich begeisternde
Vorbilder oder gar "Meister", die Halt geben, keine Lehrer, die Schulen
begründen, sondern eher durch Fach-Enge deformierte, mäßig
engagierte Dozenten. Die gegenwärtige Jungärzte-Generation sei
die wahrscheinlich am schlechtesten ausgebildete deutsche Ärzte-Generation
aller Zeiten, befindet der Wissenschaftsjournalist Grätzel von Grätz
[46 ].
Wer so ins ärztliche Leben entlassen wird, kann leicht den Kranken
als Angst machenden Fremdling erleben und wird selbst als Fremder erlebt.
Das Bild des Arztes als Freund des Kranken erscheint dann nur noch als
nostalgisches Relikt [47 ].
Die Zahl der Absolventen
des Medizinstudiums ist in den letzten sechs Jahren um 23 Prozent zurückgegangen.
Jährlich brechen 2400 junge Menschen das Medizinstudium ab, viele
wechseln das Studienfach. Jeder zweite Medizinstudent wird später
nicht als Arzt arbeiten, sondern in nichtkurative Berufe ausweichen wie
Pharmaindustrie, Krankenhausmanagement, Unternehmensberatungen oder Forschung
[48 ].
Während der angehende Medizinstudent vor einer Generation nichts sehnlicher
erwartete als den ersten Kontakt mit einem Kranken, geht heute die Hälfte
der neuen Ärzte auf Abstand zum Patienten. Der Arzt als Distanzberuf?
Wie ein vorauseilendes burn-out-Syndrom wirkt diese Entwicklung.
In diesem Spannungsfeld zwischen
Kundendienst, Wissenschaftlichkeit und Kostendämpfung, in dem die
Medizin zunehmend agieren muss, wird die Identitätsfindung der Beteiligten
immer schwieriger. Insbesondere Berufsanfänger und jüngere Ärzte
erleben die Ökonomisierung ihres Berufs als enttäuschend und
traumatisch. Die Verwaltung von Krankheit scheint wichtiger zu sein als
ihre Behandlung. Als "Geschichtenerzähler oder Jongleur" komme sie
sich vor, schreibt eine junge Kollegin, wenn sie statt Patienten zu betreuen,
am Computer die für das Haus kostenträchtigste Hauptdiagnose
zu finden versuche. "Nicht selten behandele ich nur Diagnosen auf dem Papier
- und erreiche dabei gar nicht den Menschen" klagt ein Berliner Assistenzarzt
[49]. Der Einbruch der Ökonomie in ärztliches Handeln rückt
den Kranken zunehmend aus dem Blickfeld und wird zum Nährboden für
schizoide Selbstbilder des Arztes.
Auseinanderfallende Menschenbilder
und Verstörungen im Rollenverständnis irritieren die Suche der
Heilberufe nach ihrer Identität. Sie zu artikulieren erscheint im
System einer hochtechnisierten Medizin immer schwieriger. Das Resultat
ist eine auffallende Aphasie der Handelnden, was ihr Selbstverständnis
angeht, und ein kompensatorisches Getriebensein mit Tunnelblick. Wer den
Klinikalltag tretmühlenhart erlebt, schleift sich selbst allmählich
bis zur Farblosigkeit ab. Der amerikanische Assistenzarzt Frank Huyler
beschreibt dieses Phänomen in seinem Buch "Notaufnahme. Geschichten
zwischen Leben und Tod" folgendermaßen: "Keine großen Einsichten,
keine besondere Freundlichkeit, keine ungewöhnlichen Fähigkeiten,
kein Anzeichen von Zufriedenheit oder Einsamkeit, keine Spur von Visionen
oder Träumen ..." [50].
Reform des Medizinstudiums?
Die neue Approbationsordnung
soll eine der umfangreichsten Reformen des Studiums seit 1970 bewirken.
Ziel ist es, für die Studierenden einen stärkeren Praxisbezug
bereits ab Beginn des Studiums anzuvisieren. Kernstücke der Reform
sind eine Akzentuierung des Kleingruppenunterrichts, eine bessere Verzahnung
von vorklinischem (theoretischem) mit klinischem (praktischem) Unterricht
und Wissen und ein verstärkt fächerübergreifend Unterricht.
Zugleich soll die Vermittlung sozialer Kompetenzen nachhaltig gefördert
werden. In sog. Querschnittsbereichen sollen die Inhalte themenbezogen,
patientenausgerichtet, problemorientiert und fächerverbindend vermittelt
werden. Prävention, Gesundheitsförderung, Medizinethik und vor
allem die Allgemeinmedizin sollen besser in den Unterricht einbezogen werden
[51].
Diese Reformansätze
sind alles in allem zu begrüßen. Sie könnten die Vermittlung
von theoretischem Wissen und auch praktischen Fähigkeiten durchaus
verbessern. Der Schwachpunkt aber wird dort deutlich, wo es um die Vermittlung
einer ärztlichen Grundhaltung geht, die ihre Grenzen nicht in naturwissenschaftlichen
Fakten findet sondern ausgerichtet ist auf den jeweils einen Patienten
aus "Fleisch und Blut", die die Selbstauslegung seines Krankseins in die
Entscheidungsfindungen einbezieht und die versucht, der Einmaligkeit seines
Leidens gerecht zu werden.
Dieses Grundproblem der neuen
Approbationsordnung wird jetzt schon deutlich. In einem Kommentar zu den
Reformansätzen heißt es: "Für die Vermittlung einer adäquaten
emotionalen und ethischen Haltung werden vermehrt Vorlesungen und Seminare
angeboten sowie entsprechende Abteilungen eingerichtet. Dabei ist unstrittig,
dass der Umgang mit Patienten und Krankheit immer noch durch die Vorbildfunktion
älterer Kollegen und Vorgesetzter vermittelt wird (oder nicht), nicht
aber theoretisch beigebracht werden". [52 ]
Auf der Suche nach dem
"Neuen Arzt"
Nur der heile Arzt kann heilen.
Das ist nicht der durch Systeme und Reglementierungen paralysierte, zum
Dienen unfähige Arzt. Der heile Arzt ist zu jener inneren Polarität
fähig, die durch Freiheitsbewusstsein einerseits und Bereitschaft
zum Dienen andererseits bestimmt wird.
Der Philosoph Ludwig Wittgenstein
kommt zu der Erkenntnis: "Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner
Welt" [53]. Dies erklärt, warum die Grenzen einer stumm gewordenen
bombastischen High-Tech-Medizin manchmal so kläglich eng erscheinen.
Der sprachlose Arzt ist ein
gefährlicher Arzt. Eine Chance, eine Neustrukturierung der Arzt-Patient-Beziehung
einzuleiten liegt deshalb in der Stärkung des dialogischen Prinzips,
in der Förderung kommunikativer Kompetenzen durch Studium und Ausbildung,
in der Höherbewertung sprachlicher Fähigkeiten [54 ].
Die Voraussetzung ist allerdings
ein Wandel des ärztlichen Selbstbildes. Ich sehe diesen neuen Arzt
von morgen vor mir: freiheitsbewusst und zuwendungsbereit, mit Zivilcourage
und befähigt, mit dem wichtigsten Instrument des Arztes gekonnt umzugehen:
der Sprache [55 ].
Ich sehe aber auch, dass
der Weg dahin schwierig und in seinem Verlauf in weiten Teilen noch zu
beschreiben ist.
Literatur:
[1] Geisler, L.: Arzt und
Patient - Begegnung im Gespräch. 4. Auflage. pmi AG. Verlag Frankfurt/Main.
2002.
URL: http://www.linus-geisler.de/monografien/monograf.html#ap
[2] Stein, R.: Gespräch
in der Sprechstunde vernachlässigt. Frankfurter Allgemeine Zeitung,
06.12.2000, Nr. 284, S. N 3
[3] v. Lutterotti M.: Sprachlose
Medizin. Von der Funktion des Gesprächs in der ärztlichen Praxis.
Referate des fünfzehnten Ärztetages im Bistum Essen. Verlag Wort
und Werk, St. Augustin, 1982.
[4] Watzlawick, P, Beavin
J H, D D Jackson: Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien.
H. Huber, Göttingen. 2000.
[5] Schmidt G., Platons Vernunftkritik
oder die Doppelrolle des Sokrates im Dialog "Charmides". Würzburg.
1985.
[6] Geisler, L.: Arzt und
Patient im Zeitalter der High-Tech-Medizin. Nieren- und Hochdruckkrankheiten,
19, 10 (1990 ) 466 - 472
[7] Das Gespräch mit
dem Arzt hat für Patienten die höchste Priorität. Ärzte
Zeitung, 28.02.2001
URL: http://www.aerztezeitung.de/docs/2001/02/28/038a0101.asp
[8] Little, P, Everitt H,
Williamson J, Warner G, Moore M, Gould C, Ferrier K, Payne Sh: Preferences
of patients for patient centred approach to consultation in primary care:
observational study. BMJ 24.02.2001; 322:468-472
URL: http://bmj.com/cgi/reprint/322/7284/468.pdf
[9] Dierks, M. L. et al.:
Patientensouveränität - Der autonome Patient im Mittelpunkt.
Arbeitsbericht Nr. 195 der Akademie für Technikfolgenabschätzung
in Baden-Württemberg. Stuttgart. 2001.
[10] Di Blasi Z, Harkness
E, Ernst E, Georgiou A, Kleijnen J.: Influence of Context Effects on Health
Outcomes: A Systematic Review. The Lancet 357 (2001): 757–762.
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Mabuse, Nr. 142, 28. Jahrgang, März/April 2003, S. 34-37.
URL: http://www.linus-geisler.de/art2003/03mabuse-arzt.html
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Geisler, Linus S.: Das
ärztliche Gespräch - eine vernachlässigte Aufgabe.
Vortrag
am 16.06.2003 in der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn.
Vortragsreihe "Ärztliche Ethik" im Sommersemester 2003 im Rahmen des
Studium Universale. |
URL dieses Vortrags: http://www.linus-geisler.de/vortraege/0306kommunikation.html |
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