Das Gespräch mit dem alten
Patienten
Patronisierung strikt
vermeiden!
Linus S. Geisler
Den alten Patienten
gibt es nicht. Altern erfolgt heute differenziell: Menschen gleichen Jahrgangs
sind unterschiedlich alt. Junge Alte, alte Alte und Hochbetagte bilden
ein heterogenes Kollektiv. Es gibt jedoch, was Gesundheit und Krankheit
angeht, eine Reihe von typischen Verhaltens und Reaktionsmustern im
Alter, derer man sich als Arzt bewusst sein sollte.
Sprachliche Entmündigung
Im Gegensatz zur "Jugendsprache"
existiert keine gleichmäßige und stereotype "Alterssprache"
im engeren Sinne. Sprache im Alter ist also kein Soziolekt, d.h. ein Sprachsystem
einer sozial definierten Gruppe. Dies schließt allerdings nicht aus,
dass es im Alter wiederkehrende sprachliche Verhaltensweisen gibt. Sie
werden häufiger als angenommen durch externe Faktoren, sprich durch
Kommunikationspartner mitbestimmt [1]. Ältere Menschen passen ihr
Gesprächsverhalten oft den vermuteten Erwartungen an, die man mit
Älteren verbindet (langsame Sprechgeschwindigkeit, reduzierter Wortschatz
etc.). Immer wieder kann man beobachten, dass Unterhaltungen zwischen jüngeren
Pfegekräften und älteren Patienten sich nicht von Unterhaltungen
zwischen Erwachsenen und zweijährigen Kindern unterscheiden, unabhängig
von den kognitiven Fähigkeiten der Patienten [2]. Das Kommunikationsverhalten
entspricht dann einer "sekundären Babysprache". Aus dieser sprachlichen
Überanpassung kann sich ein Teufelskreis entwickeln, der zu einer
sprachlichen Entmündigung führt.
Kommunikation als zirkulärer
Vorgang
Hier wird ein Grundprinzip der
Kommunikation deutlich: Wenn Kommunikation im weitesten Sinne bedeutet,
sich zu verhalten und auf andere einzuwirken, so heißt dies zwangsläufig
auch, dass die Kommunikation des einen Kommunikationspartners die des anderen
beeinflusst und dessen Kommunikationsverhalten wieder auf den einen zurückwirkt
[3]. Die Qualität der Kommunikation ist daher von großer Bedeutung
für die Befindlichkeit der Beteiligten und die Qualität der ärztlichen
Arbeit [4].
Gesprächsgrundlagen
Für das Gespräch mit
älteren Menschen sind einige Grundannahmen unverzichtbar:
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Die
Lebensgeschichte
ist
ein wesentlicher Schlüssel zum Verständnis des Krankheitserlebnisses
und der Krankheitsauslegung. Der Philosoph Odo Marquard schreibt: "Denn
die Menschen: das sind ihre Geschichten. Geschichten aber muss man erzählen
... und je mehr versachlicht wird, desto mehr - kompensatorisch - muss
erzählt werden: sonst sterben die Menschen an narrativer Atrophie."
[5] |
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Im
Alter gelten besondere
diagnostische und therapeutische Grenzen.
Sie sind am besten durch das Gespräch auszuloten. |
 |
Der
Arzt ist nicht selten der
einzige, und manchmal auch der letzte
soziale Kontakt des alten Menschen. Daher sollte er dessen sozialen
Belange kennen. |
Voreingenommene Wahrnehmung
Eine voreingenommene Beurteilung
des Verhaltens älterer Menschen kann dazu führen, dass jüngere
Menschen die Verhaltensweisen Älterer selektiv wahrnehmen: Sie reagieren
nur auf solche, die mit ihren Erwartungen übereinstimmen, und ignorieren
die, die nicht zu ihren Erwartungen passen. So kann das weit verbreitete
Vorurteil, dass ältere Menschen weniger kompetent sind, zur Folge
haben, dass Jüngere das Verhalten Älterer als durchgehend defizitär
einstufen und sinnvolle Handlungsweisen gar nicht erst wahrnehmen.
Diskriminierung durch
Ageismus
Kommunikationsdefizite und -störungen
vollziehen sich - meist unbewusst - auch vor dem Hintergrund einer neueren
Form von Diskriminierung, die mit dem Begriff des Ageismus beschrieben
wird [6]. Ihre drei "Maskierungen" sind:
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Schwierigkeiten,
die Perspektive von alten Menschen einzunehmen. Daraus resultiert |
 |
eine
realitätsferne Wahrnehmung der Lebenssituation alter Menschen, und
dass |
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verdeckte
Aversionen und Aggressionen gegen alte Menschen wirksam werden (Misshandlungen
in Altenheimen!). |
Eine solche Haltung muss sich
zwangsläufig auf die Einfühlung in die Lebenswelt alter Menschen
auswirken und kann so indirekt auch Entscheidungen über notwendige
medizinische Maßnahmen verfälschen.
Patronisierende Kommunikation
Einfühlung, Respekt
und
Fürsorge
bilden
die Matrix einer gelungenen Kommunikation mit älteren Menschen. Mangelnde
Einfühlung und fehlender Respekt äußern sich in einer Handlungsweise,
die als Patronisierung
bezeichnet wird [7]. "Patronizing" bedeutet
im Englischen gönnerhaftes, herablassendes Verhalten. Patronisierung
spiegelt sich in typischen sprachlichen Merkmalen wider. Die Auflistung
dieser Merkmale bildet gleichzeitig den Katalog der kommunikativen Todsünden
und wichtigsten Verstöße im Gespräch mit älteren Menschen
(siehe Tab. 1). Sie betreffen Vokabular, Grammatik, Themenbildungen sowie
vokale und nonverbale Merkmale der Kommunikation.
Folgen der Patronisierung
Patronisierende Kommunikation
führt zu einer Reihe typischer Fehlverhaltensweisen:
 |
Entmündigungsstrategien,
die sich in Herablassung, infantilisierenden Redewendungen und Verwendung
des "Pluralis majestatis" ausdrücken. ("Waren wir heute schon auf
dem Töpfchen?") Sie verstärken das Gefühl der Hilfosigkeit
und Unselbstständigkeit und fördern regressive Tendenzen. |
 |
Verharmlosung
und Bagatellisierung: Beliebte Satzhülsen wie " ... das ist halb so
schlimm", " ... es wird schon wieder werden", " ... das kriegt fast jeder
ältere Mensch" usw. zeugen von mangelnder Empathie und verhindern
in aller Regel eine tragfähige Arzt-Patient-Beziehung. |
 |
Formulierungen,
die dem alten Menschen seine Gedächtnis- und Merkfähigkeitsprobleme
vor Augen führen (" ... das haben Sie mir schon ein paar Mal erzählt",
" ... es ist immer wieder das Gleiche, worüber Sie klagen", " ...
Sie müssen sich doch erinnern, ob Sie diese Tabletten gestern eingenommen
haben oder nicht"). |
 |
Pädagogische
Zurechtweisungen ("Alte Leute weinen nicht!") |
Patronisierung erkennen
und strikt vermeiden!
Das konsequente Vermeiden von
patronisierender Kommunikation ist das A und O für ein einfühlendes
und erfolgreiches Gespräch mit älteren Patienten. Allerdings
ist ein patronisierender Gesprächsstil häufig tief eingefahren
und läuft für den Sprechenden weitgehend unbemerkt ab. Die beste
Abwehrmaßnahme besteht darin, sich selbst immer wieder kontrollierend
zuzuhören und dabei genau auf typische patronisierende Gesprächsmerkmale
zu achten.
Tab. 1
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Sprachliche Merkmale patronisierender
Kommunikation [nach 7] |
|
Vokabular
|
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Vereinfacht |
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Vermeiden mehrsilbiger Wörter |
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Kindliche Begriffe ("Baby-Talk") |
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Verkleinerungen (z.B. bisschen,
wenig, halt nur) |
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Grammatik
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Vereinfachte Konstruktionen
und Sätze |
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Unnötig häufige
Wiederholungen |
 |
Imperative Sprechweise |
 |
Fragmentarische Satzbildungen |
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Themensteuerung
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Eingeschränkte Themenwahl
(z.B. Schwerpunkt auf der Vergangenheit, nur oberfächliche Inhalte) |
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Unterbrechungen |
 |
Ignorieren der Themen des
Patienten |
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Anredeformen
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 |
Übertrieben familiär
("Oma", "Opa") |
 |
Vornamen, Spitznamen oder
Koseformen (z.B. "meine Liebe") |
 |
Kinderbezeichnungen (z.B.
"gutes Mädchen", "böser Junge") |
 |
Über den Patienten
in der dritten Person sprechen, statt mit ihm zu sprechen |
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Vokale Merkmale patronisierender
Kommunikation
|
 |
Hohe Stimmlage |
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Übertriebene Intonation |
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Zu lautes Sprechen |
 |
Übertriebene Betonung |
 |
Überzogen langsames
Sprechen |
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Negative nonverbale Verhaltensweisen
|
 |
Sich vom Patienten abwenden |
 |
Belächeln |
 |
Hände in die Hüften
stemmen |
 |
Arme verschränken |
 |
Abrupte Bewegungen |
|
|
Altersspezifische Gesprächshindernisse:
Depression und Demenz
Wortfindungsprobleme, Gedächtnisstörungen,
sprachliche Verlangsamung und Verarmung sowie Störungen der Kognition
können vor allem im höheren Alter schwierige Gesprächshürden
bilden. Sie werden nicht selten undifferenziert und zu rasch als Folgen
einer Demenz klassifziert. Dabei wird übersehen, dass die im Alter
häufigen Depressionen zu ähnlichen Kommunikationsproblemen wie
Demenzen führen können. Da Depressionen gut therapierbar sind,
ist auch die Chance einer Verbesserung der Gesprächsfähigkeit
gegeben. Eine saubere Differenzierung zwischen Altersdepression und Demenz
ist daher unerlässlich, ganz abgesehen von der deutlich erhöhten
Suizidalität älterer depressiver Menschen (siehe Tab. 2). Typische
sprachliche Frühzeichen von Demenz sind [8]:
 |
Wortfindungsstörungen,
die auch durch äußere Hilfsangebote kaum deblockierbar sind. |
 |
Schwierigkeiten,
eine Kette von zusammenhängenden Ideen und Vorstellungen zu entwickeln
oder ihnen zu folgen ("roter Faden" geht verloren). |
 |
Das
Dialogthema wird abrupt "vergessen" oder gewechselt. |
 |
Schwierigkeiten,
bildhafte Ausdrücke richtig zu deuten oder Humor und Ironie als solche
zu erkennen. |
 |
Perseverationen
("Hängenbleiben" an einem Gedanken oder einer sprachlichen Äußerung
ohne Rücksicht auf den Fortgang des Gesprächs). |
Kommunikation mit Alzheimer-Kranken
Für das Gespräch mit
Patienten, die an Alzheimer-Demenz leiden, hat sich folgendes Vorgehen
bewährt [nach 9]
 |
Verständnisvolle
Grundhaltung |
 |
Geduld!
Zeit geben für Reaktionen oder Entgegnungen |
 |
Klare
Anweisungen in einfachen, kurzen Sätzen |
 |
Deutliche
und bestimmte Sprache |
 |
Konkrete
Angaben wie Zeit, Datum, Ort und Namen bieten Erinnerungshilfen |
 |
Wichtige
Informationen bei Bedarf wiederholen |
 |
Nicht diskutieren, Anschuldigungen
überhören |
 |
Statt
auf der eigenen Meinung zu beharren, ablenken und einlenken |
 |
Lob bei richtigem Reagieren
durch Worte, Berühren, Lächeln oder Ähnliches |
Positives Gesprächsverhalten
Für ein gutes Gespräch
- übrigens nicht nur - mit alten Patienten sind folgende nonverbale
Verhaltensweisen
förderlich:
 |
Augenkontakt
(unverzichtbar!) |
 |
Lächeln |
 |
Nicken |
 |
Sich
zum Patienten herunterbeugen (z. B. zum Rollstuhl der Älteren) |
 |
Sanfte
Bewegungen |
Aktives Zuhören
Aktives Zuhören ist die
wichtigste Gesprächstechnik. Dies gilt in besonderem Maße für
das Gespräch mit älteren Menschen. Aktives Zuhören ist an
drei Voraussetzungen gebunden:
 |
Authentisches
und nicht nur "professionelles" Interesse am Gesprächspartner |
 |
Fähigkeit
und Bereitschaft zuzuhören |
 |
Völlige
(auch mentale!) Präsenz |
Aktives Zuhören bedeutet
"aufnahmebereite Zuwendung". Es ermöglicht nicht nur das Gesprochene
zu erfassen, sondern auch ein Ohr für Hintergründe, Unausgesprochenes
und Zwischentöne zu entwickeln. Aktives Zuhören ist das komplementäre
Element zum Sprechen. Beide Einzelelemente sind Fragmente, die für
sich alleine kein vollwertiges Gespräch ausmachen. Erst die Verflechtung
von aktivem Zuhören und Sprechen ermöglicht ein erfolgreiches
Gespräch [10].
Tab. 2
Differenzierung zwischen Depression
und Alzheimer-Demenz [modif. n. 11] |
Kriterien |
Depression |
Demenz |
Krankheitsbeginn |
Meist
schnell |
Schleichend |
Merkfähigkeits-
und Gedächtnisstörungen |
Leicht,
klingen mit der Depression ab |
Progrediente
Störungen des Kurzzeitgedächtnisses |
Formales
Denken |
Verlangsamt,
gehemmt |
Umständlich,
weitschweifig |
Inhaltliches
Denken |
Verarmt,
Schuldgefühle, Hypochondrie |
Verfolgungsgedanken |
Auffassungsstörungen |
Meist
keine |
Ausgeprägt |
Affekt |
Morgentief,
Hoffnungslosigkeit |
Affektlabil,
affektarm, ratlos, Leistungen abends meist schlechter |
Schlafstörungen |
Früherwachen |
Schlaf-Wachrhythmus-Umkehr,
nächtliche Verwirrung |
Antriebs-
und
psychomotorische Störungen |
Antriebsarm,
gehemmt |
Motorisch
unruhig, zielloses Wandern ("Demenzschleife") |
Therapieerfolg
mit
Antidepressiva |
Besserung
oder
Abklingen der Symptomatik |
Besserung
der depressiven Symptome, nicht aber der kognitiven Störungen |
|
|
Die Technik des "Spiegelns"
Das Prinzip des Spiegelns beruht
darauf, dass der Arzt dem Patienten gegenüber sprachlich wiedergibt,
was er gehört und verstanden hat bzw. glaubt verstanden zu haben.
Schon bei Sigmund Freud heißt es: "Der Arzt … soll wie eine Spiegelplatte
nichts anderes zeigen, als was ihm gezeigt wird." Beim Spiegeln geht es
darum, in Worte zu fassen, was der Gesprächspartner nicht richtig
ausdrücken kann und/oder worüber er sich selbst noch nicht im
Klaren ist. Das Spiegeln fördert das Gefühl des Verstanden- und
Angenommenwerdens. Sein wesentlicher Effekt liegt darin, dass es dem Patienten
dazu verhilft, mehr Klarheit über seine Erlebniswelt, seine Gefühle,
Einstellungen, Wünsche, Werte und Ziele zu gewinnen. Gutes Spiegeln
muss systematisch erlernt werden, am besten unter Supervision [12].
Totschlagargument "Zeitnot"
Ärzte sind fast immer bereit,
den hohen Stellenwert eines qualifizierten Arzt-Patient-Gesprächs
anzuerkennen, beklagen aber ebenso regelhaft, dass dafür im ärztlichen
Alltag nicht genügend Zeit vorhanden sei. Dabei ist erwiesen, dass
sich eine ausreichende Zeitinvestition, vor allem im Erst-Interview, "rechnet"
und per saldo zeitsparend, zumindest aber zeitneutral ist:
 |
Es
entfallen viele zusätzliche Kurzgespräche. |
 |
Eine
patientengerechtere und gezieltere Behandlung wird möglich. |
 |
Diagnostische
und therapeutische Umwege und Sackgassen können vermieden werden (verkürzte
Verweildauer). |
 |
Die
beruflichen Anforderungen werden reduziert. |
 |
Kosten
im Gesundheitswesen werden gesenkt [13]. |
Fazit
Die Dialogfähigkeit
alter Menschen hängt nicht nur von ihrem verbliebenen psychophysischen
Potential ab, sondern auch davon, wie ihre Kommunikationspartner sie wahrnehmen.
Diese Wahrnehmung ist nicht selten durch Altersvoreingenommenheit beeinflusst.
Dies zu erkennen und zu überwinden ist wesentliche Grundlage für
das Gespräch mit alten Menschen. Das gute Gespräch mit alten
Menschen setzt Respekt, Einfühlung und Fürsorge voraus. Mangelnder
Respekt ist die Hauptursache für eine "patronisierende Kommunikation",
die durch infantilisierende Merkmale geprägt ist und nonverbal Desinteresse
und Geringschätzung signalisiert. Sie zu vermeiden, ist für das
erfolgreiche Gespräch mit alten Patienten unabdingbar. Der gelungene
Dialog mit alten Menschen kann für Ärzte und Pfegekräfte
von großer Befriedigung sein. Sie haben die Chance, dankbare Patienten
zu erleben, weil diese sich in ihren physischen, psychischen und sozialen
Bedürfnissen verstanden und angenommen fühlen. |
|
Literatur
[1] Fiehler R, Thimm C. Sprache
und Kommunikation im Alter. Wiesbaden: Opladen; 1998
[2] Schirrmacher F. Das Methusalem-Komplott.
München: Blessing; 2004. S. 164
[3] Watzlawick P, Beavin
JH, Jackson DD. Menschliche Kommunikation. Göttingen: H. Huber: 2000
[4] Geisler LS. Vortrag.
http://www.linus-geisler.de/vortraege/0406arzt-patient-gespraech_qualitaetssicherung.html
- Interner
[5] Zit. n. Schernus, R.
Abschied von der Kunst des Indirekten ... In: J. Blume et al. Ökonomie
ohne Menschen? Neumünster; Paranus: 1997
[6] Illhardt FJ. Ageismus
im Umgang mit alten Menschen ... ZfPG 1995;8;9-16
[7] Ryan EB et al. Communication
predicaments of aging: ... JLangSocPsychol 1995;14:144-166.
[8] Schecker M. Sprache und
Demenz. In: [1]
[9] Füsgen I. Demenz.
Praktischer Umgang mit ... Urban & Vogel: 2001
[10] Geisler L. Arzt und
Patient - Begegnung im Gespräch. Frankfurt/Main. 2002.
- Interner
[11] Kasper S, et al. Depression.
Diagnose und Pharmakotherapie. Stuttgart: Thieme; 2002
[12] Weber W: Wege zum helfenden
Gespräch. München: Reinhardt; 2006
[13] Lalouschek J. Ärztliche
Gesprächsausbildung. Radolfzell: Verlag für Gesprächsforschung;
2002
|
|
Online-Veröffentlichung
mit freundlicher Erlaubnis des Thieme Verlags, Stuttgart.
Geisler, Linus S.: Das Gespräch
mit dem alten Patienten |
Anästhesiol Intensivmed
Notfallmed Schmerzther 2007;2: 146-148 |
Artikel-URL: http://www.linus-geisler.de/art2007/200702ains-gespraech_alter_patient.html |
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